Innerhalb der ersten 3 Tage stieg der Braininput-Koeffizient von 80% (erster Tag) auf 140% und pegelte sich bei letzterem Niveau ein. Wie versprochen wurden wir rasch durch den Stoff geführt und die Vokabelkarteikärtchen (Alexej hat sie salonfähig gemacht) begannen sich zu stapeln.

Feuerprobe

Zudem hatten wir das Glück, dass unser Kurs gleich in der ersten Woche 2 mal von Japanern hospitiert wurde. So konnten wir unsere Vorstellung von はじめまして bis よろしくおねがいします festigen. Noch etwas steif erzählte jeder brav und in akkurater Haltung von seinem Wohnort, Arbeitgeber (oder nicht) und seinen Hobbies. Meist artete die Vorstellung in einen Monolog aus – auf Gegenfragen waren wir noch nicht vorbereitet ^-^ Dennoch wurden wir schon gut verstanden, was die Motivation natürlich weiter steigerte!

Im Verlauf der ersten Woche lernten wir all unsere Lehrer kennen: Gerd-san, Fumiko-san, Yumi-san und Yu-san, welche sich jeweils zu zweit in einen Tag mit uns teilten: Vormittags bis 12 Uhr bei einem, nachmittags ab 14 Uhr bei einem anderen Lehrer. Mir gefällt dieses Konzept sehr gut – aus unterschiedlichen Perspektiven (native Speaker vs. gelernt) und Altersgruppen unterrichtet zu werden schult das Hörverstehen und offenbart die Farbe und Vielseitigkeit der Sprache.

Von Anfang an wurde viel Wert auf Anwendung der Sprache gelegt, was sich im häufigen Sprechen und Einüben von Dialogen äußerte. Besonders beeindruckt war ich von den spielerischen Mitteln, um Zahlen und Grammatik zu transportieren. Noch nie habe ich 一つ・二つ・三つ・四つ・五つ・六つ・七つ・八つ・九つ・十 in ähnlicher Geschwindigkeit gelernt – ein Tanz mit Gestiken und vielen Synapsen-Knapsen und nach 5 Minuten saßen die Zählwörter – und standen nicht mehr auf! Ich liebe es!

Entspannungs-k

Komplementär zum Unterricht wurden kleine Ruheinseln in den Stundenplan integriert. Ich möchte hier gar nicht so viel darüber erzählen – nur dass man den liebevollen Geschichten von Mal zu Mal entspannter zuhören kann :)

Wahlkurs (1)

Hinter diesem so unscheinbaren Titel verbarg sich in der ersten Woche eine Kalligraphiestunde bei Yumi-san – mit echter Tusche und Pinsel! Sie stellte den kreativen Abschluss der ersten Woche dar. Nach dem Üben der Grundlagen von der richtigen Haltung des Pinsels bis hin zu fließenden Linien auf Zeitungspapier durfte sich jeder ein Kanji aussuchen und – tja- malen? pinseln? zeichnen? kalligraphieren?… Jeder entscheide nach seinem Gusto… 4 Versuche auf dem guten Reispapier standem jedem zur Verfügung. Diese Verknappung schaffte hier Motivation und trieb uns die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn.

Das beste Bild eines Jeden wurde dann ganz offiziell mit dem roten LSI はんこ “unterschrieben” und ausgestellt. Unsere erste eigene Exhibition lief nun also vom 24.06.11 bis 08.07.11 – wer sie verpasst hat ist selber schuld :P