Tokyo Akihabara – Tag 3

Tokyo Akihabara – Tag 3

Heute war wieder ein aufregender Tag. Nach einer kurzen Nacht ^^ haben wir es trotzdem geschafft uns irgendwie aus dem Bett zu schälen.

Als erstes Stand das Edo Tokyo Museum auf dem Plan. Von unserem Hostel konnten wir das entspannt erlaufen. Auf dem Weg dahin fanden wir inzwischen all den Hochhäusern einen sehr schön angelegten Garten mit einem Teich (typisch) und vielen vielen sich sonnenden Schildkröten. Haben sie erst gar nicht alle wahrgenommen, aber es waren unzählige :) In der Nähe war außerdem ein Denkmal für die Opfer der Luftangriffe in Tokyo in Formeines Tempels. Überhaupt finden sich überall in Tokyo an den unmöglichsten Orten und zwischen Hauserschluchten immer wieder kleine Tempel.

Das Museum war ganz kurzweilig. Die Karten dafür (mit 120 Yen Ermäßigung dank der Welcome Card aus dem Tokyo Information Center !) konnten wir sogar problemlos auf japanisch mit den Worten: kipu o ni mei onegai shimasu bestellen – zwei Karten bitte :) In der Ausstellung gabs dann jede Menge interaktive Sachen zu entdecken und über die früheren Probleme vom Tokyo und seiner Geschichte zu lernen. Frank übte sich auch gleich als Warenträger ^^

Frank als Wasserträger
Frank als Wasserträger

Nach dem Besuch im Museum haben wir uns erstmal etwas zu essen gesucht. Die Fast Food Ketten überzeugten uns nicht und so fanden wir nach kurzer Zeit einen winzigen Laden – mehr eine kleine Luke zur Straße – in der wir eine SUPER LECKERE Bento Box mir Reis, Salat und verschiedenen Fleischsorten geholt haben. Hier hats mit dem Japanisch nicht ganz so gut geklappt, aber zum Glück gibts ja die Plastemodelle :) Drauf gezeigt mit dem Wort hitotsu - eins lief alles wunderbar. Leider gibt es in Tokyo kaum Bänke an der Straße und der Park war schon zu weit weg ;( Also haben wir uns an den Straßenrand gesetzt und unter einem wunderschönen Kirschblütenbaum gegessen. Nicht alle Japaner freuten sich drüber: der erste ging noch vorbei und wünschte uns einen guten Appetit aber viele andere warfen nur ungläubige oder auch halb zornige Blicke auf uns (besonders ein Polizeimann). Die Gaijin taten ihrem Namen mal wieder alle Ehre Fettnapf. Wir haben trotzdem entspannt aufgegessen, obwohl mir mit der Zeit etwas unwohl wurde..

Nach dem Essen haben wir mal wieder keinen Mülleimer gefunden. Frank hat daher kurzerhand nen PET Eimer aufgemacht und unsere Schalen reingeworfen. Ein Taxifahrer in der Nähe hat das beobachtet und wir konnten nur noch sehen, wie er sich an den Kopf greifend davonfuhr Fettnapf #2.

Naja – haben uns nix weiter daraus gemacht und sind in Richtung Akihabara weitergegangen. Am Ende einer Brücke haben wir Blasmusik und viele andere Instrumente gehört. Dem sind wir auf den Grund gegangen: Ein Orchester von Schülern der Unterstufe übte ihren Auftritt unter der Leitung von Schülern der Oberstufe. Alles wirkte perfekt und das Zusammenspiel der Instrumente war einzigartig harmonisch. Trotzdem hatten die Oberstufenschüler immer noch was an der Haltung zu korrigieren ^^ Perfektionismus in Perfektion! Alle Schüler haben das so synchron ausgeführt – ein geniales Intermezzo! Es war außerdem erstaunlich, wie die kleinen Kinder ihre teils riesigen Instrumente konzentriert und ohne offensichtliche Ermüdung trugen, während sie am Kai auf und ab marschierten. Nach 15 Minuten sind wir dann gegangen – die Schüler übten ohne Pause weiter.,..

Training
Training

Nach einem kleinen Espresso (espresso o i pai kudasai) mussten wir erstmal einen ATM aufstöbern, da sich die Reisekasse dem Ende neigte. In einer naheliegenden Bahnstation versuchten wir vergeblich an einem japanischen ATM Geld mit unserer Visa abzuheben. Ich habe dann einen Bahnhofsbeanmten angesprochen, der leider kein Englisch verstand. Aber bereits kurz danach kam ein weiterer japanischer Herr hinzu, welcher sofort vermittelte. Da der Bahnhofsbeamte keinen Visa ATM kannte, ging der Herr extra für uns auf die nächste Polizeistation um nachzufragen. Er begleitete uns danach auf eine nahe gelegene Bank, welche die Visa aber auch immer wieder ausspuckte. Nachdem Frank auch noch einen Mann angesprochen hatte, liefen wir schon zu viert durch den Stadtteil auf der Suche nach einem Automaten ^^ Es ist faszinierend wie ehrgeizig Japaner helfen! Der erste hatte letztendlich schnell mal im mobilen Internet gesucht und auf Yahoo Maps den nächsten Automaten ausfindig gemacht! Wir verabschiedeten uns mit einem herzlichen onegai shimasu von ihm und der andere Herr begleitete uns weiter auf dem Weg zum ATM. Nach ca. 30 Minuten und vielen vielen weiteren Nachfragen hatten wir den ATM dann endlich gefunden und konnten unsere Kassse aufstocken! Erst dann verließ uns auch der letzte Herr. Nach einer Stunde waren wir also eine Erfahrung reicher:

Japaner helfen. Kompromisslos!

Nun aber auf zur täglichen Portion Taito Station!!! Nach 1000 Yen hatten wir es dann geachafft, dem Automaten einen Süßigkeitenriegel zu entlocken. Seeeeeeehr köstlich -.- Umpf ^^

Naja – wir haben dann trotzdem guter Dinge unseren Weg nach Akihabara (ENDLICH) gebahnt und sind erstmal in einen 7-stöckigem AnimeShop abgestiegen. Was für eine quietschbunte Welt voller Manga und passendem Merchandise – und es gibt echt alles was man sich (nicht) vorstellen kann! Z. B. 1,50 lange Kissen, welche sich mit dem richtigen Bezug in den favorisierten (weiblichen) Animehelden verwandeln. Die Idee hat was, ehrlich gesagt, ist aber in meinen Augen noch ausbaufähig !! ^^

Akihabara bei Nacht
Akihabara bei Nacht

Auch der Rest von Akihabara war bunt und schrill. Die Eingänge der Läden waren voll mit Werbung in gelb – rot – blau und Technik-Grabbeltischen… Daneben machten kleine Mädchen im Dienstmädchenoutfit Werbung für so genannte “Maid Bars”. Bei Interesse einfach mal googlen ^^ Sehr süß!

Haben uns letzlich aber doch für einen kleinen Imbiss mit soba entschieden:) Den Plastegerichten sei dank, konnte ich auch diesmal wieder mein Wunschgericht ordern.

Danach sind wir vorm nach Hause fahren “noch mal schnell” in eine Taito Station gegangen. Diesmal 5 Stockwerke mit Automaten und -spielen. Die Japaner treiben es besonders bei den Musik-Rythmus-Spielen inpuncto Reaktion auf die Spitze! Hab zwei Videos gemacht, die ich euch unbedingt zeigen muss!! Eins dieser Spiele wünsch ich mir nach 800 Yen zocken auch für zu Hause: auf zwei riesigen Trommeln müssen beide Spieler im Takt schlagen und Punkte sammeln. Die Musik fetzt und unsere Körper fingen von ganz alleine an zu wackeln :) Dann noch 1000 Yen bei Metal Slug investiert und der Abend war gelungen ^^.

Suessigkeiten angeln
Suessigkeiten angeln

Zum Zug sind wir dann mehr oder weniger gerannt, weil die letzten ja schon gg 24 Uhr fahren. Heute gehts dafür etwas früher ins Bett, denn morgen müssen wir schon wieder aus dem Khaosan Tokyo Annex Hostel auschecken und abends wollen wir nach Shibuja in eine Karaoke Bar. Mata ashita!

Dieser Post spielt in Akihabara

About Maik Vlcek

hatte das grosse Glück mit dem DAAD nach Japan zu kommen. Nachdem ich mich entschied noch etwas zu bleiben, habe ich hier eine Familie gegründet. Dies sind meine Gedanken und Erfahrungen.